Bilder erstmals nicht nur für das Fotoalbum!

Im September 1990 stellte Eastman Kodak das neue Photo-CD-System vor. Erstmals ist es möglich, in gleichbleibender Qualität hochwertige Bilder zur Weiterverabeitung auf dem Computer auf einer CD zu speichern, oder mit einer Vielzahl von Optionen auf dem Fernseher oder Computer anzuzeigen. Natürlich können auch klassische Bilder bis zum Format 20x30cm über den Fotohändler ausbelichtet werden.
In der Folgezeit schließen sich zahlreiche Computer-Hersteller und Lizenznehmer diesem Standard an und ermöglichen daher auch eine breite Akzeptanz dieser Technologie. Lizenzen werden für Großlabore und Indutriehersteller vergeben, wenn sie die strengen Qualitätsvorgaben sicherstellen können.
 
 

Der Start der Photo-CD

Auf der Messe Photokina im September 1992 in Köln war es dann so weit. Kodak und Philips stellten das gemeinsame Projekt Kodak Photo-CD vor. Bilder in digitaler Form und davon bis zu 100 Stück auf einer goldfarbenen CD. Auch konnten bei Bedarf nach und nach diese 100 Bilder in mehreren "Sessions" auf die CD geschrieben werden und es konnte Material von Negativen und Positiven (Dias) sein. Dann noch insgesamt fünf Auflösungsstufen eines Bildes und das natürlich wegen des Datenvolumens komprimiert. Und alles das konnte auf dem Fernseher angeschaut und auf dem PC weiterverarbeitet werden.
Es wären wegen der verwendeten Datenkomprimierung auch bis nahezu 150 Bildern möglich gewesen, aber bei jedem Schreibvorgang auf die CD wurde Platz für die Start- und Endedateien bei den Sessions benötigt und daher hatte man sich auf die Grenze von maximal 100 Bildern verständigt. Es konnte allerdings vorkommen, dass auch mal 110 bis 120 Bilder auf der CD waren, wenn der Auftrag in einem Vorgang erteilt wurde. Es ist auch immer abhängig von der tatsächlichen Dateigröße der komprimierten Einzelbilder.
Technisch gesehen wurden tatsächlich die vorhandenen Negative (Kleinbild-Format 24x36mm) und die Diapositive gescannt und die Daten dann in den fünf Auflösungstufen auf die CD geschrieben, nachdem diese vorher durch spezielle Programme komprimiert wurden.
 
Übrigens: Auch die Finisher und Großlabore, die mit Fuji zusammenarbeiteten,  erstellten die Kodak Photo-CD. Zunächst mit eigenem Branding, später wurde allerdings die Kodak-Version des CD-Rohlings übernommen. Eine Unterscheidung war da nur noch über das etwas andere Index-Print möglich.
  Bild © Fuji

 

Die Familie der Kodak Photo-CD

Auch wenn es allgemein nicht so bekannt ist, war die Kodak Photo-CD ein Format einer ganzen Familie, das für unterschiedliche Zielgruppen geschaffen wurde. Außerdem wurde das Format so angelegt, dass zu allen gängigen Betriebssystemen eine Schnittstelle bestand.
• Kodak Photo-CD Die Standard-Version: Bei einem 24x36mm-Kleinbild ist die Maximalgröße eines Bildes 2.048x3.072 Pixel und das würde  etwa 18 MB pro Bild bedeuten. Durch die Datenkomprimierung wird daraus etwa 6 MB. Die Bilddaten werden in fünf Auflösungen gespeichert, davon sind drei niedrigsten Formate unkomprimiert.
Die Abbildung zeigt das zuletzt verwendete Layout der Kodak Photo-CD Master Disc.
• Kodak Pro Photo-CD Das professionelle Version: Insbesondere auch für Bilder im Mittelformat oder Großformat. Eine Bilddatei kann bis zu 40 MB groß sein. Bei dem Format 18x24cm sind das 25 Bilder. Zum Einsatz kommt hierbei das 64-Base-Format, was eine Bildauflösung von 4.096x6.144 Pixeln ermöglicht.
Diese CD speichert Rollfilme 4,5x6cm, 6x6cm und 6x7cm, 6x9cm und Planfilmformate bis zu 4x5 Inch.
Auch Wasserzeichen sind möglich und eine Verschlüsselung für hochauflösende Bilder zur Verhinderung unerlaubter Nutzung.
• Kodak Photo-CD Portfolio Dieses Format ist für Bilder in niedriger Auflösung in Verbindung mit Text, Grafik und Ton vorgesehen. Es können 800 Bilder, oder eine Stunde Ton bzw. eine Mischung aus beiden gespeichert werden. Es können Firmenpräsentationen sein, aber auch Reiseführer mit Originalgeräuschen. Der Ton ist dabei jeweils einem Bild zugeordnet.
• Kodak Catalog Photo-CD Wie der Name es schon verrmuten läßt, sind hier Kataloge, oder auch andere Formen von Produktangeboten der Inhalt. Es könnte ein Bestellkatalog sein, aber auch eine Übersicht der Bestände eines Museums. Bis zu 6000 Bilder in Video-Auflösung mit Grafik, Text und Ton sind möglich. Ausgestattet mit Menüs und bei Nutzung eines PCs auch mit Suchfunktionen. Bilder können verschoben werden.
Die erforderliche Software zur Nutzung der Funktionen auf dem Computer befindet sich auf der Catalog Photo-CD.
 
• Kodak Medical Photo-CD Das ist ein Format, das speziell für medizinische Anwendungen geschaffen wurde. Es werden auch Bilder akzeptiert, die nicht auf Film erstellt wurden. Medizinische Fotos, Röntgenbilde, Ultraschallaufnahmen, oder auch Computer-Tomographien sind die Themen. Es können auch Patientendaten, Kommentare und Ton gespeichert werden. Die Daten der Bilder werden unkomprimiert abgelegt. Gescannte Bilder allerdings nur in der Auflösung, in der sie gescannt wurden.  
• Kodak Print Photo-CD Die Photo-CD Print ist ein Spezialprodukt für den professionellen DTP-Bereich. Als wesentliches Merkmal bietet sie eine Datenspeicherung nicht nur im üblichen YCC-Format, sondern auch im für den professionellen Farbdruck benötigten CMYK-Datenformat.

 Hinweis: Detaillierte Angaben zum Thema werden nach Aufbereitung unter Daten & Fakten zu finden sein...



Die Kodak Picture-CD

 
Während die Bilddateien bei der Photo-CD im PCD-Format geschrieben werden, ist die Picture-CD im JPEG-Format. Außerdem sind die Dateien in einfacher Auflösung. Da allerdings das JPEG-Format weit verbreitet ist, kann die Nutzung auf vielen Endgeräten natürlich sehr viel einfacher ermöglicht werden.

Die Kodak Photo-CD und die Kodak Picture-CD haben gemeinsam, dass sie als Fotoarbeit über den einschlägigen Fotohändler erstellt werden bzw. wurden. Die Photo-CD wird aktuell allerdings nicht mehr angeboten. Die Kodak Picture-CD wird zusammen mit der Erstentwicklung eines analogen KB-Filmes auf Kundenwunsch erstellt und läßt keine weiteren Schreibvorgänge mit zusätzlichen Bildern zu. Eine Alternative zur Kodak Picture-CD ist beispielsweise die Fuji Image-CD.

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