Werkstoffe und Eigenschaften

Wenn es so einfach wäre und es keine Rolle spielen würde, was man wofür einsetzt. Aber leider ist es so, dass für die Herstellung von Produkten im Bereich der optischen Medien ganz spezielle Materialien benötigt werden, um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Dabei geht es immer um die Abwägung der positiven und negativen Eigenschaften und es ist fast schon der Jackpot, wenn es nur positive Dinge sind, die bei dem Ergebnis der Suche herauskommen. Und die Suche setzt Testserien voraus, die u.a. auch künstliche Alterungsprozesse beinhalten, um das Langzeitverhalten festzustellen. Und sowas kann durchaus Monate dauern und setzt große Erfahrung voraus, sonst würde es eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleich kommen.
 

Die Materialien für die Scheiben

Die Compact Disc und auch alle Varianten besteht aus Polycarbonat, dass in Granulatform in Silowagen oder großen Säcken an die Betriebe der Replikationsindustrie geliefert wird. Erst durch die Erhitzung in den Heizschlangen bei der Zuführung an die Preßautomaten wird das Material verflüssigt und erhält damit die Fließeigenschaften und molekulare Struktur, um formgepresst werden zu können.
Die LaserDisc - auch als Bildplatte oder LaserVision bekannt - wird aus Plexiglas (Acrylglas) hergestellt. Diese Variante besteht grundsätzlich aus zwei Halbseiten, die im Verlaufe der Produktion zusammengeklebt werden. Die eigentliche Herstellung im Rahmen der Spritzpressung ist ähnlich zur Compact Disc.
Beide Systeme werden in ähnlichen Produktionsprozessen wie die Vinylschallplatte hergestellt, natürlich angepasst auf die jeweiligen Medien und deren Besonderheiten.
 

Das Thema Compact Disc und was dazu gehört

Das Granulat "Polycarbonat" Spritzpressling mit Spritznase und Granulat
Bild: Granulat mit Spritzpressling
Bei der Suche nach dem passenden Trägermaterial kam man nach etlichen Versuchen auf das Granulat "Polycarbonat", dass alle erforderlichen Eigenschaften hatte, um zur Replizierung (industriellen Herstellung) der Compact Disc genutzt zu werden.
Dieser Werkstoff wird in allen Variationen der CD-Technologie verwendet. Also bei der CD, der CD-ROM, der CDi, Video-CD (um nur einige zu nennen), aber auch bei der DVD und der Blu-ray.
Übrigens, Polycarbonat ist ein gebräuchlicher Kunststoff, der beispielsweise auch bei Kaffeefiltern, Brillengläsern, oder in der Medizintechnik zum Einsatz kommt. Bekannt ist er uns als Markenwerkstoff "Makrolon" (Bayer), "Lexan" (GE) und auch im asiatischen Raum als "Panlite".
Auch wenn es für die weitere Betrachtung der Produktion einer Disc der CD-Familie nicht von Bedeutung ist, wird für die Herstellung dieser Disc eine "Variante" von Polycarbonat verwendet, der speziell auf die erforderlichen Eigenschaften und Bedürfnisse modifiziert wurde. Man könnte auch sagen: Polycarbonat ist nicht gleich Polycarbonat!
   
Polycarbonat gehört zur Gruppe der Polymere und wurde 1953 von dem Bayer-Techniker Hermann Schnell als Makrolon erfunden.
   
Anmerkung: Die Produktion und Vermarktung des Markenwerkstoffes Makrolon® erfolgt nach der Ausgliederung der gesamten Kunststsoff-Sparte der Bayer AG im Jahre 2015 aktuell über die eigenständige Firma Covestro AG mit dem Hauptsitz in Leverkusen.
 

 
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