Die Tonkonserve entsteht!

Geräusche, Worte und Musik sind flüchtig, so wie man sie hört, sind sie verschwunden und man kann ihnen nur gedanklich als Erinnerung folgen. Einiges davon wird als positiv und angenehm im Kopf abgespeichert, anderes als negativ bis sogar gefährlich belegt, weil damit eben auch die Bilder und Erfahrungen verknüpft werden. Die Weitergabe solcher tontechnischen Informationen erfolgte in der Regel dürch erzählen und nachahmen und bei Worten auch durch die schriftliche Form. Immer bestand dabei aber die Gefahr der Veränderung, weil einiges nicht mehr so genau in der Erinnerung war. Die Menschheit kam damit zurecht, war aber nie so richtig zufrieden mit dieser Situation.
 
 

Die Erfindung von Thomas A. Edison

Musik, Töne und die menschliche Stimme zu konservieren war eigentlich schon immer ein Menschheitstraum. Es dauerte bis ins 19. Jahrhundert und es ist Menschen wie Thomas A. Edison zu verdanken, dass dieses auch möglich wurde. Edison entwickelte im Jahre 1877 seinen Phonographen, obwohl sein Ziel eigentlich war, eine Methode zu finden, empfangene Telegraphensignale aufzuzeichnen, um sie automatisch wiedergeben zu können. Der Phonograph wurde im Dezember 1877 fertiggestellt und Edisons erste Aufnahme reproduzierte seine Stimme von einer auf eine Walze gespannten Stanniolfolie.
 

Emil Berliner und der Einfluss auf Hannover

Die Erfindung von Thomas A. Edison schaffte eine der Voraussetzungen für die Folgeentwicklungen, die insbesondere durch Emil Berliner aus Hannover möglich wurden.

Emil Berliner war 1870 in die USA ausgewandert und hatte dort erste Erfolge mit seiner Erfindung und Anmeldung am 26. September 1877 eines Patentes in Washington für ein Fernsprechmikrofon, das er an die Bell Telefongesellschaft für 75.000 Dollar verkaufte.
Dieses kleine Vermögen verschaffte Emil Berliner die einzigartige Möglichkeit, sich mit der Weiterentwicklung der Edisonschen Erfindung zu beschäftigen. Es brauchte aber noch viele Versuche, bis er erstmals einen Weg gefunden hatte, der eine Aufzeichnung und Wiedergabe auf Schallplatte ermöglichte. Das Patent erhält er 1887 für seine Erfindung des Grammophons und der Schallplatte in Seitenschrift (Material: Zinkblech, geätzte Rillen).

Emil Berliner mit seinem ersten Grammophon und einer
Zinkschallplatte


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   Grammophon...
 ...und eine Anzeige für
 die Grammophonplatten.

Im Jahre 1889 vergibt Emil Berliner Lizenzen zur Herstellung von Grammophonen. Die ersten Geräte mit Handkurbel-Antrieb werden in Deutschland hergestellt.  Die Brüder Emil und Joseph Berliner gründen die Deutsche Grammophon Gesellschaft in Hannover. Im Jahre 1900 wird dann das legendäre Warenzeichen "Die Stimme seines Herren" (His Master´s Voice) eingetragen.

In den Folgejahren gibt es weitere Entwicklungen zur doppelseitig bespielbaren Schallplatte, die Aufnahmen erfolgen elektro-akustisch (Wegfall der Trichter als Aufnahmegerät), es folgt die elektro-akustische Schallplatte. Emil Berliner stirbt 1929 in den USA. Er und sein Bruder Joseph sind allerdings in Hannover begraben.

Im Jahre 1941 übernimmt Siemens die Deutsche Grammophon.

Wieder ist es der Standort Hannover, wo 1951 die weltweit erste LP aus Kunststoff hergestellt wird. Im Jahre 1958 werden die ersten Stereo-Langspielplatten und entsprechende Abspielgeräte produziert. Dann folgen 1959 die ersten 17-cm-Spritzguss-Platten, 1965 die ersten MusiCasetten und 1970 die ersten quadrophonischen Aufnahmen.

Nach einer Zusammenarbeit von über neun Jahren gründen Philips und Siemens 1971 die PolyGram als Holdinggesellschaft. In 1978/79 werden erste Aufnahmen mit digitalen Mehrspurmaschinen gemacht und entsprechende digital aufgenommene Platten und auch Videoplatten veröffentlicht. Und dann folgt 1981 die Zusammenarbeit mit Philips und Sony an dem Standard Compact Disc.

Und somit bleibt es nicht aus, dass das Preßwerk der PolyGram in Hannover dann 1982  weltweit das erste Werk war, das die serienmäßige Herstellung der neuen Silberscheibe feiern konnte.


Jubiläums-CD-Set der UML
Alles das basiert letztlich auf dem Erfindergeist von Emil Berliner und die Geschichte zu Hannover und der PolyGram ist damit noch nicht zu Ende. Die weiteren technologischen Entwicklungen werden auch in den Folgejahren aus den Werken in Hannover mitbestimmt. Diese werden aber nach Fertigstellung der Inhalte unter dem Titel "PolyGram" bei den Presswerken erzählt.
Vielleicht noch eine Zahl: Bereits im Jahre 1996 kann die PolyGram in Hannover auf die stolze Zahl von 1.000.000.000 CDs zurückblicken, die dort hergestellt wurden! Würde man die Disc nebeneinander legen, ergibt sich daraus eine Entfernung, die cirka dem dreimaligen Äquatorumfang etspricht.
Bilder © Emil Berliner Studios
 

 
Ach übrigens...
Thomas Alva Edison kannte bereits die CD!

 
Historisch verbrieft ist ja die Tatsache, dass Thomas A. Edison im Jahre 1877 den "Phonographen" erfunden hat, der erstmals Schallereignisse aufzeichnen konnte. Als erstes Tondokument wird ja auch im gleichen Jahr der berühmte Satz "Mary Had A Little Lamb" nachweislich dokumentiert.  
Was offensichtlich alles so nicht stimmt, denn das Bild rechts zeigt eindeutig, dass Edison bereits die CD kannte. Denn wie man sehen kann, hält er in der rechten Hand eine Disc. Und bekanntermaßen lügen ja Bilder nicht!  
Da stellt sich doch die Frage, warum musste die Welt bis 1982 warten, bis die CD eingeführt wurde?  
Hintergrund: Das Presswerk der Sony DADC hatte zur Eröffnung des Werkes in Anif/Salzburg (Österreich) im Juli 1987 für die eingeladenen Gäste der Eröffnungsfeier ein 3-CD-Set als Geschenk und diese CD ist eine aus dem Set (18 Track). Der Inhalt sind historische Aufnahmen aus dem Nachlass von Edison. Diese CD wurde auch zur Eröffnung des Preßwerkes in Terra Haute (USA) im Jahre 1984 in leicht geänderter Version (19 Track) an die Gäste überreicht!
 

 

Und wie kam es zur Compact Disc?

Tja, eine solche Geschichte in Kurzform zu erzählen, ist garnicht so einfach...
Kommt aber noch, versprochen!
 

 
 Weitere Informationen und Inhalte folgen...